Veranstaltungen 2024
Wilhelm Schmid 31.10.2024
Klaus-Peter Wolf 21.10.2024
Roland Kaehlbrandt 2.10.2024
Vorschau Sept-Nov. 2024
Stephan Abarbanell 24.6.2024
Ronald Reng 27.5.2024
Stephan Schmidt 15.04.2024
HNA 17.04.2024
Gabriele von Arnim 18.3.2024
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Jakob Schwerdtfeger 25. 1. 2024
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Markus Orths 27.11.2023
Volker Weidermann 13.11.2023
Tilmann Spreckelsen 10.10.2023
Nicoletta Giampietro 11.10.2023
Martin Doerry 21.09.2023
Audiowalk durch Kassel: Auf den Spuren von Lilli Jahn (Diesen Text anklicken)
Henning Ahrends 18.07.2023
Vorankündigung 2 Halbjahr 2023
Oliver Hilmes 30.06.2023
Deutschland im Jahr 1943: Der Literaturverein Ecke und Kreis lud Oliver Hilmes (Mitte) zum zweiten Mal zu einer Lesung nach Vellmar ein. Der Autor stellte seinen Bestseller Schattenzeit vor. Das Bild zeigt Friedhelm Kütz (links), stellvertretender Vereinsvorsitzender, und Katharina Engelhardt, die das Programm maßgeblich gestaltet. Foto: Tanja Temme
Vellmar – Es ist das Jahr in dem Göbbels den totalen Krieg ausruft und bei Stalingrad eine ganze Armee vernichtet wird. Es ist 1943, ein Jahr, in dem auch Karlrobert Kreiten gehängt wurde. Der Pianist ist die zentrale Figur in Oliver Hilmes Buch „Schattenzeit“, ein Werk, das man als Sachbuchroman
bezeichnen könnte. Am Donnerstagabend gab der Autor Kostproben aus seinem Bestseller im Evangelischen Kirchzentrum Vellmar. 100 Gäste waren der Einladung des örtlichen Literaturvereins „Ecke und Kreis“ gefolgt. „Das Buch hat mich so begeistert, dass ich es gerne in unserem Programm
vorstellen wollte“, erklärte Katharina Engelhardt vom Literaturverein. Die Lesung würde sich gut in ihre aktuellen Veranstaltungen einbetten, da zuvor die Enkelin des Widerstandskämpfers Hans von Dohnanyi bei ihnen zu Gast gewesen sei und im September der Lili Jahn-Enkel Martin Doerry sein neuestes Buch präsentieren werde.
Dass im Mittelpunkt von Hilmes Buch der begabte Klavierspieler Kreiten steht, hat folgende Bewandtnis: „Als Schüler bin ich erstmals auf Kreiten aufmerksam geworden“, erzählt der Historiker, und zwar hätte damals der Journalist Werner Höfer einen Skandaltext über Kreitens Hinrichtung verfasst, die durch alle Medien gegangen sei. Noch als Teenager hatte sich Hilmes überlegt, dass er sich irgendwann dem Thema annehmen wolle, um Kreiten eine Art Denkmal zu setzen. In dem Bestseller „Schattenzeit“ ist dieses nun geschehen. Rund um die Geschichte Kreitens, der der
Mutter einer Freundin gegenüber unbedacht erwähnt haben soll, dass „der Krieg längst verloren sei und Göring, Göbbels und Hitler Verbrecher wären“ und deshalb mit 27 Jahren hingerichtet wurde, ranken sich weitere Geschehnisse aus der Zeit. Ob Hilmes vom geplanten Hitler Attentat, seine Art zu essen oder der verbotenen Swing Musik in einer Berliner Bar erzählt, alles „basiert auf Daten und Fakten, die ich recherchiert habe“. So berichtet er etwa, dass Hitler beim Speisen stets eine Hand auf den Oberschenkel gehabt haben soll und mit der anderen und er nicht den Löffel zum Mund, sondern den Mund zum Löffel geführt hat. Rauchen nach dem Essen habe er zudem verboten, hieß es da. Vieles aus dem Kriegsjahr, als viele Städte schon weitgehend zerstört waren, Kinder zum Schutz aufs Land gebracht wurden und Hans Albers Massen in die Kinosäle zog, schildert Hilmes in seinem Werk. Puzzleartig hat er den dokumentarischen Roman aufgebaut, fügt darin Geschichten und Porträts aneinander „Um Kreitens Schicksal zu verstehen ging es gar nicht anders – ich wollte aufzeigen, was sich damals alles zutrug.“ Durch die lebendige facettenreiche Erzählung können selbst Geschichtsmuffel darin viel über die NS-Zeit lernen, denn die Geschichten, die er darstellt, vergisst man nicht so leicht. zt
HNA vom 01.07.2023 Autorin und Fotografin: Tanja Temme
Dorothee Röhrig
Der Amselmann aus Espenau………
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Vellmarer Lesung bringt Maler Franz Marc ganz nah
Vellmar – Wer bisher nur die Bilder von Franz Marc (1880- 1916) vor Augen hatte, der bekam am Montag im Kirchenzentrum Vellmar ausreichend Gelegenheit, ihn als Persönlichkeit insgesamt näher kennenzulernen. Der deutsche Maler, Zeichner und Grafiker gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Expresssionismus. Soweit, so bekannt. Doch wie war er? Wie wurde aus dem lange in ärmlichen Verhältnissen lebenden Maler ein Gutverdiener? Wie war sein Verhältnis zu Frauen und wie kam es zur innigen Freundschaft mit den Malern August Macke und Wassily Kandinsky, mit dem er die Redaktionsgemeinschaft „Der blaue Reiter“ gründete? Den „Spiegel“-BestsellerAutor Tilman Röhrig hat Marc zu seinem Roman „Der Maler und das reine Blau des Himmels“ inspiriert.
Am Montag stellte er ihn im Kirchenzentrum Vellmar vor. Knapp 100 Besucher lauschten. Veranstalter war der Literaturverein Ecke und Kreis. Gut ein Jahr hat Röhrig recherchiert. Vom Kaiserreich bis in den Ersten Weltkrieg hat er Marc begleitet. „Ich wollte ihn kennenlernen, sein Handwerk, seinen Pinselstrich, die wichtigsten Schauplätze, seine wichtigsten Beziehungen.“ Einige Werke Marcs hat er neu auf die Leinwand gebracht und in Vellmar ausgestellt. Die Lesung führt Marc durch seine Biografie, seine vertrackten Beziehungen mit Frauen. Seine finanziellen Ängste, als noch niemand seine Bilder kaufen wollte, begleiten ihn, als er August Macke kennen lernt. Es beginnt eine tiefe Freundschaft. Fazit: lesenswert. Röhrig ist wieder mal ein Roman gelungen, der auf historisch belegten Daten fußt, aber auch Raum für Fantasie und Anekdoten lässt. Zudem ist er eine Reise in eine Zeit, in der legendäre Maler noch vom großen Ruhm entfernt waren. Viel Applaus. STEVE KUBERCZYK-STEIN Tilman Röhrig: Der Maler und das reine Blau des Himmels. Piper, 527 Seiten, 26 Euro.
HNA 14.09.2022 Autor: Steve Kuberczyk-Stein Foto: Literaturverein
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